Olga Tokarczuk über einen Grenzgänger und Messias
Der „Luther der Juden“, der jüdische Mystiker und Sektenführer Jakob Frank, als Messias verehrt oder als Ketzer gehasst: Der steht im Mittelpunkt des monumentalen 1200-Seiten-Romans „Die Jakobsbücher“ von Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk aus Polen.
Und der stand im Mittelpunkt des Festivalabends am 5.11. in der Bitburger Stadthalle. Ein Grenzgänger, entschlossen, die Juden für die Aufklärung und Moderne zu öffnen. Der erst zum Islam und dann zum Katholizismus konvertiert.
Gebannt lauschten rund 300 Besucher den anspruchsvollen Fragen von Polnisch-Übersetzer Lothar Quinkenstein und Festivalchef Josef Zierden. Der Nobelpreis und seine Auswirkung, die Faszination des Schreibens, der Einfluss der Landschaft darauf, die Schlüsselbegriffe „Grenzen“, „Bewegung“ und „Fragment“: Darum ging es im Gespräch. Und um eine Erschließung des gewaltigen Hauptwerks.
Es gelangen aufschlussreiche Blicke auf das Werk der Autorin. Eine große Signierschlange schloss einen bemerkenswert anspruchsvollen Abend, an dem auch Kulturstaatssekretär Prof. Hardeck aus Mainz teilgenommen hatte.
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