„Es war alles schon mal schlimmer!“ - Daniel Kehlmann las beim Eifel-Literatur-Festival
Bitburg. Zum Auftakt des Eifel-Literatur-Festivals im Herbst las Daniel Kehlmann in der Bitburger Stadthalle aus seinem vielgerühmten Roman „Tyll“. Nach 2006 und 2014 war Kehlmann bereits zum dritten Mal Gast des Festivals.
Rund 320 Besucher genossen einen Erzähler von Weltrang. Er gab Einblick in die Jugend der Hauptfigur Tyll und gab im Gespräch mit Festivalchef Josef Zierden Auskünfte rund um den Roman. Wie er entstanden ist. Wie Tyll ihm half, Donald Trump zu verkraften. Welche Freiheiten ein Erzähler hat gegenüber einem Historiker. Wie er eine Sprache finden musste für eine Welt im frühen 17. Jahrhundert. Fasziniert habe ihn am Thema 30 jähriger Krieg die Fremdheit der damaligen Gesellschaft und der Zusammenbruch jeglicher Zivilisation.
Konstruktion und Stoffauswahl seien ihm schwer gefallen bei der 5jährigen Arbeit am Roman, die Figur des Tyll hingegen sehr leicht. Anders als ein Historiker könne er einen Tyll ewig leben lassen oder er könne die Toten eines kriegsverwüsteten Orts erzählen lassen.
Auch wenn wir heute über Corona klagten: angesichts der verheerenden Totenzahlen durch die Pest könne er nur sagen: „Es war alles schon mal viel schlimmer.“
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