Geschichte

Geschichte

In einer kleinen Schalterhalle in Prüm fing alles an, 1994…

In der kleinen Schalterhalle einer Bank in Prüm hat alles angefangen, im Herbst 1994. Lange vor jedem Boom der Literaturfestivals deutschlandweit. Das Eifel-Literatur-Festival: Inzwischen ist es ein literarischer Leuchtturm in der Republik, mit Ausstrahlung weit über die Eifel hinaus: Jubiläumsreif 2024: mit runden „30 Jahren Eifel-Literatur-Festival 1994 bis 2024“

Die Gründerjahre 1994 bis 1998

Literatur aus der Eifel und über die Eifel: Das stand am Anfang der Eifel-Literatur-Festivals. Begründet im November 1994 in Prüm, in der Schalterhalle einer kleinen Bank. Mit Autorinnen und Autoren querbeet durch alle literarischen Genres, mit Lesungen und Projekten in den Schulen, mit einer Krimi-Tour durch die Eifel. Und einem „Internationalen Eifel-Literatur-Preis“, der an Ursula Krechel ging und ihren Roman „Sizilianer des Gefühls“ (1993). Ein literarischer Reigen rund um die Buchpräsentation von „Die Eifel in der Literatur. Ein Lexikon der Autoren und Werke“ von Festival-Initiator Josef Zierden, Prüm. Mehr als 3000 Besucher waren dabei.

Im Zwei-Jahres-Takt ging es weiter, da ehrenamtlich und nebenberuflich organisiert. Im Herbst 1996 mit dem Schwerpunkt Eifelkrimi, im Herbst 1998 mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendbücher zur Eifel. Weiterhin mit Verleihung des Eifel-Literatur-Preises und mit Litera-Touren per Bus, zu Autorengesprächen an Schauplätzen der Erzählungen und Romane. Immer wieder mit einem bundesweit renommierten „Stargast“, etwa mit Ludwig Harig und Peter Bichsel.

Seit 2001: Ein Literaturfestival der großen Namen, zunehmend eifelweit

Bitburg, Trier, Adenau, Euskirchen und Monschau: Seit 2001, 2004 und 2006 ging das Festival über die Grenzen des Prümer Landes hinaus, zunächst bis ins Bitburger Land. Dann schließlich in alle zehn Landkreise der Eifel. Von Wasserbillig bis Heimbach, von Mayen bis Düren, Euskirchen und Adenau. Mit durchweg hochkarätigen Namen, mit Nobelpreisträgern, Bestsellerstürmern und Kultautoren wie: Walter Kempowski, Siegfried Lenz, Martin Walser, Herta Müller, Ulrich Plenzdorf, Alice Schwarzer, Günter Wallraff, Heiner Geißler, Imre Kertesz, Maximilian Schell, Uwe Timm, Senta Berger, Ulla Hahn, Frank Schätzing, Peter Scholl-Latour, Elke Heidenreich oder Roger Willemsen. Und und und…. Bis heute mit mehr als 250 Autorinnen und Autoren und mehr als 100.000 literaturbegeisterten Zuschauern aus allen Teilen der Republik und darüber hinaus. Meistens vom Frühjahr bis zum Herbst eines Jahres, mit 15, 23 oder 30 Veranstaltungen und bis zu 15.000 Besuchern pro Auflage.

Paukenschlag Günter Grass 2011 in Prüm - und räumliche Konzentration seit 2012. Literarisch ungebrochen hochkarätig

Die Lesung mit dem weltberühmten Nobelpreisträger Günter Grass im September 2011 war der „goldene Start“ in das neue Festivaljahrzehnt. Das war geprägt von immer mehr und immer schnelleren „ausverkauft“-Meldungen und immer neuen Besucherrekorden. Und von einem Dauerreigen hochkarätiger Autorinnen und Autoren - im bunten Mix von Belletristik und Sachbuch, von Anspruch und Unterhaltung. Ohne jedes elitäre Gehabe - ein Leserfest für jedermann. In der „Provinz“, auf dem Lande, jenseits der immer selben Kultur-Metropolen. Seit 2012 aus Arbeitsgründen räumlich konzentriert auf Orte mit besonders aktiven Festivalpartnern: in Prüm, Bitburg, Gerolstein, Daun und Wittlich. Wo Thriller-Star Sebastian Fitzek immer wieder spielend das Eventum füllte, mit rund 1500 Besuchern. Literatur live, Sternstunden für Leser! Mit den Nobelpreisträgern Herta Müller und Swetlana Alexijewitsch. Mit Krimi-Stars wie Jussi Adler-Olsen, Donna Leon, Nele Neuhaus, Ingrid Noll oder Charlotte Link. Mit Kinderbuchstars wie Paul Maar, Jutta Richter oder Kirsten Boie in Schulen. Mit jungen literarischen Geheimtipps wie Alissa Walserl, Saša Stanišić oder Anne Weber. Mit fernsehbekannten Promis wie Marietta Slomka, Ranga Yogeshwar, Hella von Sinnen oder Linda Zervakis.

2021 - nicht mal Corona stoppt das Festival. Ein Neustart 2024

Wer erinnert sich nicht: an die Corona-Pandemie seit 2020, mit kulturellen Lockdowns allerorten. Dennoch oder gerade deswegen ging das Eifel-Literatur-Festival 2021 wieder an den Start: um kulturell Flagge zu zeigen und Lesezeichen zu setzen wenigstens in Zeiten sinkender Infektionszahlen. Der Zauber einer Live-Lesung: er zündete 2021, auch wenn Corona das ganze Frühjahr über im Kulturkalender wütete. Immerhin im Herbst war es möglich, wieder das Lesen zu feiern und große Namen in der kleinen Eifel zu begrüßen: Jean-Luc Bannalec etwa oder Dörte Hansen, Peter Wohlleben, Daniel Kehlmann, Ingo Schulze, Sven Plöger oder Sebastian Fitzek. Mit einem immensen Hygiene- und Sicherheitsaufwand selbst bei eingeschränkten Besucherzahlen, zuweilen ergänzt um Livestreaming, digital-virtuell herbeigeflimmert.

2024 dann das Jubiläumsjahr: „30 Jahre Eifel-Literatur-Festival 1994 bis 2024“. Mit zeitlicher Verzögerung über den Zwei-Jahres-Rhythmus hinaus, während andere Kulturveranstaltungen in der Eifel längst Geschichte sind oder um programmatische Neuorientierung ringen und ebenfalls ihren Zeittakt ändern. Mit Dr. Johannes Zierden steht die zweite Generation bereit, das Festival in die Zukunft zu führen. Zunächst mit einem Kompakt-Programm, hochkarätig aber allemal. Glückauf!